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Island

3 Wochen

Sehnsuchtsort Island. Seit dem Ausbruch des unaussprechlichen Vulkans 2011 wurde vielen Menschen in Erinnerung gerufen, dass zwischen Norwegen und Grönland doch mehr als nur Meer ist. Mit meiner Freundin Hannah war ich selbst 2014 drei Wochen lang in diesem abwechslungsreichen Land mit Rucksack und Zelt unterwegs und möchte dich mit auf die Reise nehmen!

Highlights Island.

Reiseroute 3 Wochen Island.

[Tag 1] Ankunft – [Tag 2] Reykjavík – [Tag 3] Goldenes Dreieck – [Tag 4] Kerlingarfjöll – [Tag 5] Akureyri – [Tag 6] Húsavik – [Tag 7 + 8 + 9] Mývatn – [Tag 10] Seyðisfjörður – [Tag 11] Höfn – [Tag 12 + 13 + 14] Skaftafell – [Tag 15] Vík – [Tag 16 + 17 + 18] Skógar – [Tag 19 + 20] Reykjavík – [Tag 21] Abflug

Reykjavík.

Reykjavík ist nicht nur die nördlichste Hauptstadt der Welt, sondern vielmehr ein uriger Ort mit vielen bunten Häusern, jungen Menschen und skandinavischen Design.

Lieblingsorte:

  • Campingplatz Reykjavík Campsite. Die perfekte Ausgangslage für jeden Abenteuerurlaub. Dort triffst du viele Gleichgesinnte, mit denen du dich austauschen kannst. Da viele Reisende ihre letzte Nacht vor dem Heimflug hier verbringen, gibt es einen riesigen Raum voll mit dagelassener Campingausrüstung, Spiritus und allem was man sonst auf der Reise gebrauchen könnte.
  • Kirche Hallgrímskirkja. Natürlich kein Geheimnis, aber doch ein Muss beim ersten Reykjavik Besuch. Vom Glockenturm hast du eine super Aussicht auf die Stadt.
  • Shoppingstraße Laugavegur. Durch die Laugavegur-Straße spazieren, in den Hipster-Läden bummeln gehen und im Anschluss in eine super cooles und teures Café einkehren.
  • CD-laden 12 Tónar. Hier kannst du gut einige Stunden herumbringen.  Schnapp dir einfach ein paar CDs, mach es dir in einem der Sessel bequem und lausche durch die Kopfhörer den isländischen Bands.
  • Leuchtturminsel Grótta. Mein Geheimtipp, da der Leuchtturm nicht nur echt hübsch ist, sondern es nebenan einen kleinen Hotpot direkt am Meer gibt. Also Füße rein und in die Weite des Ozeans blicken. Und natürlich Handtuch nicht vergessen!
  • Blaue Lagune. Ganz nett, um sich verwöhnen zu lassen, jedoch sehr touristisch und überlaufen. Wenn dann mache kurz vor dem Rückflug einen Tagesausflug dorthin, um mit babyzarter Haut nach Hause zu fliegen.
  • Eisdiele Valdís. Ja, du hast richtig gehört. Eis in Iceland. Die Isländer sind verrückt danach und man findet trotz Kälte oft eine lange Schlange vor den Eisdielen – besonders nachts.
  • The Laundromat Cafe. Nicht nur ein cooles Burger-Restaurant, sondern auch ein Waschsalon.

Das Goldene Dreieck.

Das Goldene Dreieck besteht aus drei Attraktionen rund um Reykjavík: Pingvellir, Gullfoss und Geysir. Die drei Stationen kannst du entweder als Tagesausflug von Reykjavík aus besuchen oder einfach auf dem Weg nach Kerlingarfjöll abklappern.

  • Pingvellir. Hier treffen die nordamerikanische und die europäische Erdplatte aufeinander. Wenn du denkst, man kann hier in einen Spalt bis zum Erdkern schauen, bist du falsch: Viel besser – du kannst in dem Spalt sogar laufen. Klingt aber spektakulärer als es ist, im Endeffekt läuft man einfach auf einem Teerweg zwischen zwei Felswänden entlang.
  • Geysir. Hier wartet man minutenlang, bis das Wasser gen Himmel explodiert. Ein tolles Fotomotiv – lange hält man es jedoch hier nicht aus, da es extrem nach Schwefel (bzw. faulen Eiern) riecht.
  • Gullfoss. Einer der schönsten Wasserfälle der Insel.

Bis zu diesen Attraktionen kommst du ganz normal, nach dem Wasserfall Gullfoss ist die Straße jedoch wegen den Schlaglöchern nur noch mit Jeep oder mit dem Bus befahrbar.

Kerlingarfjöll.

Ab hier wird die Landschaft surreal. In den Weiten siehst du einige Pferdeherden traben, das Hochland ist karg, du fährst an den größten Gletschern Europas vorbei. Endstation für den Tag ist das atemberaubende Gebirgsmassiv Kerlingarfjöll. Die braunen Berge sind von heißen Quellen und Gletschern durchzogen, wo du perfekt Wandern gehen kannst. Vom Campingplatz aus gibt es sogar eine schöne 30-minütige Wanderung durch das Tal bis zu einem Hotpot.

Hafenstadt Akureyri.

Islands zweitgrößte Stadt ist ein schöner Zwischenstopp in der Zivilisation – bevor es wieder in die Einsamkeit geht. Besonders die vielen Events sind hier im Auge zu behalten. Wir hatten Glück, da es wunderschöne Akustikmusik im Park gab und zu meinem Schrecken ein Zombiewalk durch die Innenstadt veranstaltet wurde. Viele buchen von hier aus Nordlichtertouren, wovon ich jedoch abraten würde. Nordlichter sind von April bis September sehr schwach und jeder, der schon einmal etwas von Langzeitbelichtung gehört hat, kann selbst mit einer Spiegelreflexkamera bewaffnet in der Dunkelheit auf Nordlichterjagd gehen – und zwar ganz umsonst!

Whale watching in Húsavik.

Húsavik ist ein schönes, buntes Fischerdorf, von welchem aus du sehr leicht eine Walexpedition machen kannst. Die Chancen, zwischen Juni und August hier Wale zu sehen, liegen fast bei 100%. Bitte achte darauf, nur die traditionellen Boote für die Walbeobachtungstour zu wählen und nicht etwa die Speed-Schlauchboote. Diese kommen den Walen viel zu nahe und verängstigen sie. Vor unserem Schiffsbug sind sogar Delfine gehüpft, somit eindeutig die schönere und nachhaltigere Erfahrung.

See Mývatn.

Ein Grund, weshalb ich und viele andere sich in Island verliebt haben: die abwechslungsreichen und einzigartigen Landschaften. Am See Mývatn erreicht das Landschaftserlebnis einen weiteren Höhepunkt. Gurgelnde Schlammtöpfe, dampfende Löcher, bizarre Lavasteine und Vulkankrater machen diese Landschaft einzigartig. Besichtigen kannst du dies alles entweder mit einem geliehenen Fahrrad oder mit einer geführten Tagestour. Aber aufgepasst, der See heißt nicht umsonst übersetzt „Mückensee“. Wer nicht von den Mücken aufgefressen werden möchte und die Umgebung wirklich genießen möchte, sollte sich entweder gut einsprühen oder noch besser: einen lässigen Imkerhut tragen.

Gletscherlagune Jökulsárlón.

Ähnlich wie beim Wolkenbilder erraten kannst du hier stundenlang am Ufer sitzen und die treibenden Eisskulpturen auf dich wirken lassen – und träumen.

Nationalpark Skaftafell.

Wasserfälle, Gletscher, Birkenwälder und Wiesen. Von diesem Nationalpark aus kannst du wunderbar Tagestouren oder Gletscherwanderungen unternehmen.

Schwarzer Strand in Vík.

Abends, wenn die Wolkendecke sich öffnet, gibt es keinen magischeren Ort als am schwarzen Sandstrand Víks entlang zu spazieren. Obwohl uns jeder für verrückt hielt, am regenreichsten Ort der Insel eine Nacht zu verbringen, hatten wir den wunderschönsten Sonnenuntergang der Reise. Also, negative Vibes beiseite und viel Glück.

Atemberaubendes Skógar.

Wenn man nur einen Wasserfall in Island besuchen könnte, dann würde ich den Skógafoss wählen. Umrahmt von moosiger Landschaft stürzt dieser tosend in die Tiefe und ist damit die Inkarnation eines perfekten Wasserfalls. In Skógar lohnt sich jedoch nicht nur ein mehrtägiger Stopp, weil man direkt neben dem Wasserfall sein Zelt aufschlagen kann. Von hier startet auch die Wandertour über den Fimmvörðuháls-Pass in das Þórsmörk-Tal. Da man aus diesem nur sehr umständlich mit öffentlichen Verkehrsmittel zurück nach Skógar kommt, wanderten wir solange gen Pass, wie uns unsere Füße tragen konnten, und drehten eben irgendwann auch wieder um. Beim nächsten Urlaub würde ich definitiv probieren, irgendwie bis nach Landmannalaugar zu kommen und von dort nach Reykjavík zurückzukehren. Wir hatten leider weder genug Zeit noch genug Kraft, diese 5-Tageswanderung mit unserem 15kg Rucksack zu bewältigen.

Fazit.

Der Urlaub war von Anfang bis Ende ein Traum. Island ist besonders in der Hauptsaison sehr gut touristisch erschlossen, was es einem als Backpacker unheimlich einfach macht. Für die Attraktionen wie Wasserfälle etc. werden keine Eintrittsgelder verlangt, dadurch sind die Lebenshaltungskosten umso teurer in Island. Am besten an unserer Route hat mir gefallen, dass man so unterschiedliche Landschaften zu sehen bekam.

 

Organisation.

Reisezeit.

Juni bis August. Hochsaison, endloses Tageslicht, ideale Wanderzeit
Mai und September. Weniger Touristen, Achtung: Straßen öffnen/schließen
Oktober bis April. Nordlichter! Kaum Tageslicht, die meisten Straßen sind geschlossen,  lediglich Reisen in/um Reykjavik sind möglich.

Verkehrsmittel.

Es gibt die verschiedensten Arten, die Insel zu entdecken. Welche du wählst, ist am Ende wahrscheinlich vor allem eine Sache des Budgets.

Auto. Am flexibelsten bist du natürlich, wenn du ein eigenes Auto hast. Bei der Automietung solltest du jedoch beachten, dass du zu einigen Orten nur mit einem 4×4 Jeep kommst, der locker 100€ am Tag kostet. Wer flexibel sein möchte, ohne zu zelten, empfehle ich die umgebauten VW Caddys, in denen man kochen und schlafen kann.

Bus. Die Busse fahren zwar oft nur 1 mal täglich, halten aber meist direkt am Campingplatz und auf dem Weg bei jeder Attraktion länger an, dass man ja nichts verpassen kann. Außerdem ist der Busfahrer eine Mischung aus Fahrer und Reiseleiter, da er meist über ein Mikrofon während der Fahrt viel über Land und Leute erzählt. Der Bus war abgesehen von den Campingplätzen ein Treffpunkt, wo man viele nette Backpacker kennen lernen konnte, die auch noch alle auf dem Weg zum selben Ziel waren.

Trampen. Die natürlich billigste Variante. Ich bin schon öfters getrampt und ich muss sagen, in Island war es eindeutig am einfachsten. Da die meisten Touristen die Insel auf der Ringstraße gegen oder im Uhrzeigersinn erkunden, ist es da besonders einfach, eine Fahrgelegenheit zu finden. Oft ergab sich auch auf dem Campingplatz die Mitfahrgelegenheit für den nächsten Tag.

Budget.

Ich habe vor Ort ca. 1000€ für 3 Wochen ausgegeben.

200€ fürs Campen – 50€ Übernachtung im Hotel – 300€ Bus um die Insel – 50€ Bus Flughafen (hin und zurück) – 60€ Whale Watching – 80€ Tagestour Myvatn – 85€ Glacier Walk – 45€ Blaue Lagune – 250€ Nahrung – 100€ Sonstiges (Souvenirs, Shopping)

Packliste.

Campingausrüstung. Zelt, Isomatte, 3-Jahreszeiten Schlafsack, Kocher, Spiritus (erst in Island besorgen), Mülltüten, Gewürze, Spülmittel, Besteck, Opinel, Lappen, Geschirrhandtuch, Wäscheklammer, Panzertape für Notfälle, Taschenlampe, Thermoskanne

Kleidung. Wanderschuhe, Crocs, Wanderhose, Thermounterwäsche, Oberteile, Fleecejacke, Buff (!), Mütze, Handschuhe, Regenhose, Regenjacke

Sonstiges. kleines Erste Hilfe Set mit Medikamenten, Tigerbalsam, Kosmetikbeutel, Reisehandtuch, Reiseführer, Daypack, Backpack

Kamera. Pentax Spiegelreflexkamera, Weitwinkelobjekiv, Standardzoom 18-55mm, 50mm Festbrennweite, Stativ