Israel

1 Woche

Jeder, der schon dort war, wird dir sofort bestätigen: Israel ist viel mehr als jahrelanger Konflikt und schlechte Nachrichten. Tradition und Moderne, Wüste und Städte, drei Meere, drei Weltreligionen, tiefenentspannte Menschen und das strenge Militär treffen in Israel aufeinander und machen dieses kleine Land zu einem der aktuell interessantesten Reisezielen weltweit.

Israel-Highlights.

Reiseroute 1 Woche Israel.


Tel Aviv [2 Tage] – Jerusalem [2 Tage] – Mitzpe Ramon [1 Tag] – Totes Meer [1 Tag] – Tel Aviv [1 Tag]

Los geht die Reise nach Israel…

Hightech und Hipster: Tel Aviv.

In Tel Aviv hat vielleicht nicht die eine Sehenswürdigkeit, die du unbedingt gesehen haben musst wie den Eiffelturm in Paris oder die Freiheitsstatue in New York. Aber genau das macht einen Urlaub hier aus: Man hetzt nicht von einem Spot zum nächsten, macht zwei Bilder und muss schon wieder weiter. Im Gegenteil: Hier erlebst du einen wirklich entschleunigten Urlaub. Du kannst einfach Stunden damit verbringen, auf den bildhübschen Alleen von Viertel zu Viertel zu schlendern und wenn man ehrlich ist, schleppst du sich eigentlich nur von einem Café ins nächste Restaurant um die eigentliche Attraktion zu erleben: Das Essen!

Lieblingsorte Tel Aviv:

  • Rothschild Boulevard: Sehen und gesehen werden. Flanieren, Menschen beobachten, den Schatten der Allee genießen. Viele tolle Restaurants und Cafés befinden sich hier.
  • Jaffa erkunden: Sehr schönes Viertel zum Bummeln und Verweilen! Einen Abstecher zum Hafen nicht vergessen.
  • Neve Tzedek: Künstlerviertel mit sehr schönen Straßen und Häusern.
  • Florentin: Viertel mit coolen Bars und viel Street Art.
  • Strände: In Tel Aviv gibt es gefühlt für jede “Community” einen eigenen Strand – einen Hundestrand, einen LGBTTQ-Strand, einen Surferstrand etc. Schnapp dir ein Bier in einer der vielen Strandbars, setz dich an den Strand und lass die Seele baumeln.

Essen Tel Aviv:

  • Pita bei Miznon: Super leckere Pita mit gebratenem Brokkoli, Beilagen und Soßen kannst du dir selbst zusammenmixen.
  • Hummus bei Main Bazaar: . Im Herzen Jaffa’s direkt bei Flohmarkt serviert diese Bar nicht nur wunderschön angerichteten, sondern auch super leckeren Hummus. (ca. 30ILS). Die Portion reicht meiner Meinung nach auch für 2 Personen.
  • Onion Flower bei America Burgers: Unheimlich fettig, aber auch unheimlich lecker – frittierte Riesenzwiebel als Vorspeise. Die Burger sind auch sehr gut.
  • Alles auf dem Carmel Market: Hier solltest du wirklich nur mit leerem Magen vorbeischauen, man muss sich einfach durch die Stände probieren. Wer das Essen kurz sacken lassen möchte, sollte im Cafe Yom Tov eine Pause einlegen.  Nur ein paar Meter vom Markt entfernt kann man hier super entspannen.

Verkehrsmittel: Wir sind das meiste in Tel Aviv zu Fuß gelaufen. Auch beliebt sind Electroroller z.B. von Lime, die man mit der App freischalten kann (Gutscheincode für 3 kostenlose Entsperrungen: GTNQRLP)

Unsere Unterkunft: Die Flat unseres israelischen Freundes Omri.

Tradition und Religion: Jerusalem.

Es gibt wenige Städte auf der Welt, die für so viele Menschen so viel bedeutet wie Jerusalem. Drei Religionen strömen hier zu heiligen Stätten, die mit dem Ursprung ihres Glaubens zusammenhängen. Da ist einmal die Grabeskirche der Christen, die an der überlieferten Kreuzigungsstelle Jesu errichtet wurde. Nur paar Meter weiter befindet sich die Klagemauer des Judentums, die direkt an den Tempelberg mit dem Felsendom und der muslimischen al-Aqsa-Moschee grenzt. Die Atmosphäre an diesem religiösen Schmelztiegel ist einfach unbeschreiblich eindrucksvoll.

Auch wenn man nicht gläubig ist, lohnt sich der Besuch in jedem Fall. Als eine der ältesten Städte der Welt ist Jerusalem von historischen Stätten übersät und somit Schauplatz von Jahrtausend alter Geschichte.

Von Tel Aviv nach Jerusalem: Wir sind von der Station Tel Aviv Ha’Hagana über den Flughafen zur Station Jerusalem Yitzhak Navon mit dem Zug gefahren (22 ILS, alle 30 Minuten). Die Fahrt dauert 45 Minuten, daher könnte man Jerusalem auch gut von Tel Aviv als Tagesausflug aus besuchen.

To Do’s Jerusalem:

  • Free Walking Tour von Sandemans: Eine ganz gute Tour, um einen ersten Überblick über die Altstadt Jzu bekommen. In der Altstadt gibt es viele unscheinbare Sehenswürdigkeiten, die man ohne Guide nicht entdecken/ verstehen würde, daher ist eine Tour meiner Meinung nach sehr zu empfehlen. Auch die verschiedenen Viertel (muslimisches, jüdisches, christliches und armenisches) hätten wir ohne Tour nicht voneinander unterscheiden können. Die Tour ist nicht ganz kostenlos, am Ende der Tour wird ein Trinkgeld erwartet.
  • Aussicht vom Ölberg: Am besten sehr früh oder zum Sonnenuntergang hierher kommen, um Jerusalem bei tollem Licht zu sehen. Es ist ein kleiner, steiler Spaziergang zum Ölberg hinauf, aber absolut machbar.
  • Aussicht mitten in der Altstadt: Vom Kirchturm der evangelischen Kirche “Lutheran Church of the Redeemer” hat man einen tollen Ausblick auf die Altstadt. Um über die enge Wendeltreppe den Turm zu besteigen sollte man nicht klaustrophobisch veranlagt sein. Eintritt 15 ILS.
  • Holocaust Gedänkstätte Yad Vashem: Sehr ergreifendes Museum über die Geschichte des Holocausts. (kostenloser Eintritt)
  • Yehuda Markt: Dieser Markt besteht nicht nur aus klassischen Essensständen, sondern auch aus kleinen Restaurants. Du solltest in der Jachnun Bar unbedingt Malawach probieren, das ist ein frittiertes Brot gefüllt mit Hummus, Ei und vielem mehr. Sehr lecker!

Verkehrsmittel: In Jerusalem waren wir hauptsächlich zu Fuß unterwegs. Vom Bahnhof Jerusalem Yitzhak Navon gibt es eine Ubahn-Line, die in die eine Richtung zur Altstadt geht, in die andere Richtung zum Museum Yad Vashem. (1 Fahrt = 5.9 ILS) Einzeltickets kannst du an jeder Haltestelle kaufen und direkt in der Bahn entwerten. Fahr besser nicht schwarz, wir sind 4 mal mit der Bahn gefahren und wurden 3 mal kontrolliert.

Unsere Unterkunft: Check In Jerusalem (Spare 15€ bei deiner Buchung über Booking.com mit dem Gutschein-Code: klara273), sehr gute Lage an einer U-Bahn Station und nur 10 Minuten zu Fuß von der Altstadt entfernt.

Roadtrip durch die Wüste Negev.

Nachdem wir Jerusalem erkundet hatten, wollten wir unbedingt noch die Wüste Negev und das Tote Meer sehen. Deshalb mieteten wir uns für die letzten 3 Tage unseres Urlaubes ein kleines Auto bei Cal Auto (ca. 135€ für 3 Tage).  Insgesamt sind wir an 2 Tagen ca. 600 km gefahren. Die ganze Route könnt ihr hier anschauen. Vom Flughafen Tel Aviv aus sind wir auf der “40” nach Süden gefahren – den maut-pflichtigen Highway 6 kannst du gut umgehen.

Die Landschaft ist zunächst noch landwirtschaftlich geprägt, wird jedoch spätestens nach Be’er Scheva sehr karg. Sobald die ersten “Beware of Camels” – Schilder am Straßenrand auftauchen, wird einem klar, das man in der Wüste ist.

Krater bei Mitzpe Ramon.

Unser Tagesziel war Mitzpe Ramon, eine Stadt mitten in der Wüste und am Rande des riesigen Kraters Machtesch Ramon. Wir erreichten die Stadt zur Mittagszeit, aßen Falafel, kauften im Supermarkt nebenan Proviant und gingen zum Besucherzentrum des Kraters. Hier kann man sich nicht nur über die vielen Wandermöglichkeiten informieren, sondern hat auch eine tolle Aussicht auf den Krater.

Auf der Hauptstraße Richtung Eilat fuhren wir in den Krater hinunter und parkten unser Auto an der kleinen Oase. Von dort aus spazierten wir zu einem kleinen Aussichtshügel. Dann fuhren wir weiter zur Ammonite Wall. Dort kannst du an der Straße parken und  von dort aus ca. 10 Minuten an einem kleinen Pfad zu einer Wand mit hunderten fossilen Versteinerungen laufen. Zum Sonnenuntergang solltest du jedoch wieder zurück sein, denn die eindrucksvollste Aussicht hast du am Camel Mount in Mitzpe Ramon.

Unsere Unterkunft: The Green Backpackers Hostel. Nettes Hostel. Gute Lage direkt am Krater und an der Aussicht Camel Mount.

Schwerelos im Toten Meer.

Am nächsten Morgen ging es weiter Richtung Süden durch die Wüste. Die Landschaft ist wahnsinnig schön und so hielten wir immer wieder für Fotostops an. Irgendwann musst du dich dann entscheiden, ob du weiter zum Roten Meer fährst oder über den Osten Israels zum Toten Meer. Aus Zeitgründen konnten wir keinen Abstecher zum Roten Meer machen und fuhren direkt zum Toten Meer.

Nationalpark Masada.

Unser erstes Ziel dort war zunächst der Nationalpark Masada. Hier solltest du auf jeden Fall mit der Seilbahn hinauffahren, um die Überreste der Wüstenfestung Masada zu bestaunen. (Einfache Fahrt 56 ILS) Vor allem der Ausblick auf die Wüste, das Tote Meer und die Schluchten sind atemberaubend. Du solltest ca. 2h einplanen, um das Plateau zu erkunden. Zurück nahmen wir nicht die Seilbahn, sondern liefen den sagenumwobenen Snake Pass hinunter (ca. 45 Minuten).

Badeort En Bokek.

Mittlerweile war es schon Nachmittag und wir fuhren nach En Bokek, um dort im Toten Meer baden zu gehen. Ich empfehle dir, erst die Masada-Wanderung zu machen und dann baden zu gehen: Erstens hat die Festung meistens nur bis 16 Uhr geöffnet, zweitens wird dir nach nach dem Bad im Toten Meer durch die salzige Haut nicht gerade nach Wandern sein. In En Bokek gibt eine gute Infrastruktur für ein Bad im Toten Meer. Es gibt Lifeguards und vor allem Duschen, um die Salzschicht nach dem Baden abduschen zu können. Pro Tip: 2 Tage vor dem Bad im Toten Meer nicht mehr rasieren, sonst brennt das Salz auf der Haut!

Im Toten Meer selbst bist du dann wirklich schwerelos. Auf dem Boden sind überall Salzkristalle, die teilweise etwas spitz sind. Sobald du im Wasser liegst und versuchst, dich aufzusetzen, treibst du immer wieder auf, wie als würdest du auf Watte liegen.

Nach dem Baden duschten wir uns ab, picknickten noch am Strand und machten uns fertig für die Rückfahrt nach Tel Aviv. Nimm dir auf jeden Fall ein kleines Shampoo mit, da deine Haut nach dem Baden ziemlich klebrig sein wird. Auf dem Rückweg passierten wir noch zwei tolle Fotospots auf das Tote Meer, einer direkt am Wasser und einer etwas oberhalb auf einem Berg.

Spät abends kamen wir wieder in Tel Aviv an, übernachteten bei unserem Freund, verbrachten noch einen schönen Tag in Tel Aviv und fuhren nachts mit dem Auto an den Flughafen um nach Hause zu fliegen.

Fazit.

Israel ist momentan zurecht eines der angesagten Reiseziele. Es gibt unfassbar leckeres Essen, verschiedenste Vegetationen und ein kulturelles Angebot, was seines Gleichen sucht – und all dies komprimiert auf einer Landesfläche, die kleiner ist als Hessen. Es ist nicht allzu weit weg von Europa, bietet aber ein riesen Kontrastprogramm! Also yallah, yallah, ab nach Israel!

ORGANISATION.

Reisezeit Israel.

Frühling & Herbst. Beste Reisezeit für eine Reise nach Israel: Angenehmes Klima, aber vor allem um Ostern viele Touristen.
Sommer. Sehr heiß, gute Zeit zum Baden – für einen Städtetrip und für die Wüste aber eigentlich zu heiß.
Winter. Meist kühl und regnerisch.

Shabbat Shalom!

Der Sabbat geht von Freitag Nachmittag/Abend bis Samstag Abend und muss auf jeden Fall in deiner Reiseplanung berücksichtigt werden, da an diesem Tag in Israel weder öffentlicher Verkehr (Bus, Zug, U-Bahn) fährt, noch Läden geöffnet haben. Wer also am Sabbat fliegt, kommt nur mit einem Taxi oder einem Mietwagen zum Flughafen bzw. vom Flughafen weg.

Visum Israel.

Nach Israel einzureisen ist als Deutsche*r kostenlos, du erhälst bei der Einreise eine 3-Monatige Stay Permit. Statt einem Stempel erhälst du eine kleine Karte. Diese solltest du immer mit dabei haben, da weil du sie in vielen Unterkünften beim Einchecken vorzeigen musst. Die Ein- sowie Ausreise am Flughafen ist trotzdem nicht ganz unproblematisch. Du solltest die Adresse deiner Unterkunft immer griffbereit haben und dich auf Fragen gefasst machen wie z.B. “Wie lange kennen Sie schon ihren Reisepartner? Wo haben sie sich kennen gelernt? Was machen Sie hier in Israel?” etc. Da dies einige Zeit in Anspruch nehmen kann, sollte man mindestens 3h vor Abflug am Flughafen sein.

Budget Israel.

Die Preise in Israel sind auf deutschen Niveau, Essen ist etwas teurer als in Deutschland, der Nahverkehr etwas billiger.

Wir haben in 1 Woche für 2 Personen ca. 864€ ausgegeben, also 432€ pro Person.

285€ für 4 Übernachtungen im Doppelzimmer (alle Nächte in Tel Aviv kostenlos auf der Couch von einem Freund) – 135€ für Automiete – 77€ für Zugtickets, Tanken – 367€ für Essen und Sonstiges

Packliste Israel.

Kleidung. Sneaker, Flipflops, Jeans, Shorts, Oberteile, Regenjacke, Bikini

Kamera. Pentax Spiegelreflexkamera, Weitwinkelobjekiv, Standardzoom 18-55mm, 50mm Festbrennweite, Stativ, GoPro

Sonstiges. kleines Erste Hilfe Set mit Medikamenten, Tigerbalsam, Kosmetikbeutel, Reisehandtuch, Reiseführer, Backpack, Sonnenbrille